Erste Erfahrungen mit MURAL, das virtuelle Whiteboard

Mural setzt genau dort an, was aus meiner Sicht die größte Schwäche von virtuellen Teams ist: das gemeinsame, kreative Arbeiten und visuelle Festhalten von Ergebnissen. Vor einiger Zeit habe ich Mural kennengelernt und setze es seither immer wieder in Besprechungen mit meinen Teams ein. In diesem und folgenden Blogs werde ich über meine Erfahrungen berichten. Funktioniert das Tool technisch und verbessert es die Zusammenarbeit in virtuellen Besprechungen..

Aus Face-to-Face Meetings abgeschaut

Wer hatte nicht schon inspirierende Workshops mit Kollegen, in denen alle aktiv zur Lösung beigetragen haben, in denen kreative Ideen verknüpft wurden, wo Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und analysiert wurden. Neben den teilnehmenden Personen, ist es häufig die unterstützende Visualisierung, die zum Erfolg führt. Whiteboards werden beschrieben, Post-Its an die Wand geklebt. Jeder trägt etwas bei, mit eigenen Worten, und jeder kann seinen Beitrag an der Wand sehen. Dann werden die Beiträge geclustert, neu und anders verbunden. Es ist ein Prozess, an dem alle beteiligt sind.

Virtuellen Meetings verliefen im Idealfall so, dass sich zwar alle aktiv beteiligen, aber nur einer schreibt, weil die technischen Tools nur erlaubten, dass einer präsentiert und schreibt. Alle gängigen Tools, wie Skype, WebEx, AdobeConnect etc. bieten zwar eine Art Whiteboard an, doch konnten meist nicht mehrere Personen parallel schreiben und so beitragen.

Mural setzt genau an dieser Schwäche an und bietet ein virtuelles Whiteboard, an dem alle parallel arbeiten können. Jeder kann parallel Post-Its schreiben und an die Wand kleben – sofort für alle sichtbar. Ebenso können diese für alle sichtbar verschoben werden und so Cluster gebildet werden. Darüber hinaus können Fotos, Texte und andere Elemente eingefügt werden. Das Set an Tools ist recht umfangreich.

Die App für Tablets ermöglicht handschriftliche Beiträge

Wie auch andere Tools, ermöglicht Mural das „Freihandzeichnen“. Doch wer schon mal versucht hat, dies mit einer Maus umzusetzen, war schnell frustriert. Theoretische geht es, es fehlt aber die Leichtigkeit die wir mit der Hand haben.

Auf Tablets kann man heute recht gut mit einem Stift schreiben und so ist es nicht verwunderlich, dass Mural dies auch mittels einer App ermöglicht. Meine ersten Versuche haben mich begeistert, führten aber auch ein paar technische Probleme zutage, die hoffentlich mit der Zeit gelöst werden können. Meine nicht immer leserliche Handschrift wird Mural aber wohl nicht lösen.

Kein Abschrauben des Whiteboards erforderlich

Die Mitnahme des Flipcharts entfällt ebenso wie das Abfotografieren des Whiteboards. Das Mural Whiteboard bleibt bestehen und kann jederzeit einzeln oder im Team fortgeführt werden. Das finde ich als besonders hilfreich, denn so kann kontinuierlich daran gearbeitet werden. Gerade bei virtuellen Teams ist das wichtig, denn wer macht schon einen Ganztagesworkshop virtuell?!

Erstes Fazit

Mural wird aus meiner Sicht die virtuelle Zusammenarbeit revolutionieren, weil es mehr echte, kreative und prozessuale Zusammenarbeit fördert. Vor allem sind die Hürden recht niedrig. Anders, als andere tolle Innovationen, wie Microsoft Surface Hub, das die Bildschirme in Besprechungsräumen zur virtuellen Whiteboards macht, sind die technischen Anforderungen sehr gering. Ein Laptop, ein Tablet reicht, um sich aktiv zu beteiligen. Leichter geht es kaum – wären da nicht die Lizenzgebühren, die mit 12 bis 20$ pro Monat und Mitarbeiter nicht gerade günstig sind.

Technisch ist Mural schon recht ausgereift, doch gibt es vereinzelt Probleme, die behindern können. In Besprechungsräumen sind es die ausgetrockneten Stifte, bei Mural die Synchronisierung, die nicht ganz zuverlässig funktioniert.

Introvertierte Teilnehmer an Besprechungen zu aktivieren ist ja schon in face-to-face Meetings schwierig. In virtuellen Besprechungen ist die aktive Teilnahme meist noch geringer, weil parallel Mails bearbeitet werden.

In zukünftigen Blogs werde ich Mural und meine Erfahrungen im Einsatz von Mural weiterhin beschreiben. Bleibt dran.

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